25.01.11

Weihnachtsessen

Dieses Jahr hatten wir zu Weihnachten einen echten Szichuan Hot Pot. Eine Art chinesisches Suppenfondue.

Natürlich benötigt man dafür eine ganze Menge exotischer Zutaten. Damit ich mich nicht in irgendwelche peinlichen Situationen begebe, habe ich zum Einkaufen geschickt.

Statt Rindertalg haben wir dann Butterschmalz genommen.

Rezept:
40g schwarze fermentierte Bohnen
90 ml Shaoxing Wein
40g frischen Ingwer, ungeschält
50g trockene Szichuan Chilies (das sind so lange, große)
150 ml Erdnussöl (oder irgend ein anderes)
200g Rindertalg (oder eben Butterschmalz)
100g Szichuan Chili Bean Paste
3 Liter Rindsuppe (kann man auch anders machen oder kaufen)
15g Kandiszucker
optional: 100ml Szichuan femnentierten Reiswein
Salz
5g Szichuan Pfeffer, ganz

Schwarze Bohnen mit 1 TL Shaoxingewin zermatschen -> weiche Paste (ich hab so eine Paste fertig gekauft im Chinaladen)
Chilies in 2cm Stückchen serschneiden (Schere)
3 TL Öl im Wok erhitzen, Chilies rein, rösten bis sie knusprig sind und gut riechen - nicht anbrennen!
Chilies raus, Öl raus, Wok saubermachen
Rindertalg und Rest vom Öl in den Wok - heiß machen
Chili Bean paste rein - ca eine Minute bis alles rot ist.
Muss heiß sein, ein bisschen simmern - nicht anbrennen!
Zermatschte Bohnen und Ingwer rein, braten bis sie duften.

1,5 Liter Suppe rein, Kochen (mit dem Rest der Suppe kann man den Hotpot später immer weider aufgießen).
Wenn alles kocht, Zucker, Weine, Salz, Chillies, Szichuan Pfeffer rein und 15.20 minuten Kochen, bis es richtig würzig ist.

Das Ganze isst man dann wie Fondue, also Rindfleich, Schweinelende, Tofu, Spinat, Pilze, Schinken, radish, Soyasprossen, Garnelen, Tintenfisch, -..... etcetc.

Dazu hatten wir dann noch einen Dip ais Sesam Öl, Erdnussöl, viel viel Knoblauch und Salz.
Zusätzlich noch ein Dip aus Sesampaste, Soyasauce hell, chili bean paste, reiswein, zucker, wasser (nach geschmack zusammenrühren).

Echter Hotpot wird meist mit 2 Saucen serviert, wir haben nur die Scharfe gemacht.

Internet hat gute Rezepte.
Und Buchtip:
Sichuan Cookery von Fuchsia Dunlop (in englisch)


Posted by L9 at 09:11 | Comments (6)

28.01.07

Bist du gelähmt... was hab ich mir da angetan

Was habe ich gesagt in meiner Naivität? "Jawoll - zu Befehl - Rekrutin Neun meldet sich zum Rühren"!?
Aber wenn der große Zeichner ruft kann ich kleiner Zeichenknecht natürlich nicht untätig bleiben - daher - unter Einsatz meines Fingerblutes hier die Antworten auf mein Ess und Kochverhalten.

1) Kannst du kochen? Wenn ja, kochst Du gerne?

2) Wann isst bei Euch die ganze Familie gemeinsam?

Sehr sehr oft. Jeden Abend entweder auswärts oder beim gepflegten TV-Dinner. Ganz wichtig auch Sonntag mittag und Samstag mittag. Wir gehören nämlich ebenfalls der Fraktion der Mittagessenretter an.

3) Was isst Du zum Frühstück?

Obst und Kaffee.

4) Wann, wo und wie esst ihr in der Woche?

Kantinenmampfe in der Kantine. Zustand "verdrängend-verschlingend".

5) Wie oft geht ihr ins Restaurant?

Wenn man vom Verhalten der hiesigen Gastronomen uns gegenüber rückschließt eindeutig zu oft.

6) Wie oft bestellt ihr Euch was?

Äußerst selten. Ich liebe frisches Essen, geliefertes Essen hat meist schon eine Fahrt von mindestens 40 Minuten hinter sich. Allerdings gibt es da diesen Inder, der immer mit einer Amiluxuskarosse vorfährt. Leicht abwesend, den Blick ins Unendliche gerichtet, steigt er aus dem Auto, öffnet den Kofferraum. Man erwartet Goldbarren oder aber Maschinengewehre, stattdessen ein "eingeschweißtes-Thermoboxen-Chaos". Der Inder sieht dich taxierend an. "Also ich wollte Chicken Vindaloo und Reis. Und einmal Butterchicken". Er rührt ein paarmal um, fischt zwei schmierige Kartons heraus, legt sie aufs Autodach. "Hier - einmal füünfundvierzig und die dreiundzwanzig. Flasche Wein auf Haus." Kassiert, schwebt zurück ins Auto, winkt nochmals huldig zum Abschied. Alleine das Lieferritual ist es wert, den Punjabi-Pizza-und-Curry-Dienst zu bemühen.

7) Zu 5 und 6: Wenn es keine finanziellen Hindernisse gäbe, würdet ihr das gerne öfters tun?

Irgendwie haben wir sogar als ultraarme 500-DM-im-Monat-Studenten all das getan.

8) Gibt es bei Euch so was wie “Standardgerichte”, die regelmäßig auf den Tisch kommen?

Jawoll. Und das ist alles schon vorgezeichnet und vorgekocht - hehe:

Schnitzel, Larb Gai, Fleischleiberln, Nudelsuppe, etcetc.

9) Hast Du schon mal für mehr als 6 Personen gekocht?

Sehr häufig. Für Freunde und vor allem auch für arme Musiker auf der Durchreise. Damals, als noch in der Musikbranche tätig war.

10) Kochst du jeden Tag?

Ich esse jeden Tag, das genügt.

11) Hast Du schon mal ein Rezept aus dem Kochblog ausprobiert?

Hab sogar zweimal fürs Kochblog geschrieben. Also für das einzig echte wahre Kochblog, den Kochtopf der hochgeschätzten Frau Zorra.

12) Wer kocht bei Euch häufiger?

13) Und wer kann besser kochen?

14) Gibt es schon mal Streit ums Essen?

Nein, natürlich nicht.

15) Kochst du heute völlig anders, als Deine Mutter /Deine Eltern?

Eigentlich nicht. Ich bin stark mutterbeeinflußt. Eines der typischen "Familie-Pichler-Rezepte":
Parmesanpudding.

16) Isst Du heute noch gerne bei Deinen Eltern?

Klar!

17) Bist Du Vegetarier oder könntest Du Dir vorstellen vegetarisch zu leben?

Ganz ehrlich? Ich liebe Fleisch, habe aber extreme Probleme damit, wie wir mit unserem Fleisch umgehen. Daher reduziere ich teilweise bewußt und achte auf Qualität. Ein Aldischinken kann einfach kein schönes Leben gehabt haben.

18) Was würdest Du gerne mal ausprobieren, an was Du Dich bisher nicht rangewagt hast?

Mittlerweile hab ich ja sogar die Schlange probiert, was soll mich da noch schocken.

19) Kochst Du lieber oder findest Du Backen spannender?

KochenKochenKochen!!!!!!!

20) Was war die größte Misere, die Du in der Küche angerichtet hast?

Neben der Schlange das Branding.
Naja, beim Schnitzeln gibts jedes Mal eine große Misere.

21) Was essen Deine Kinder am liebsten?

Dieses superteure Royal Canin.

22) Was mögen Deine Kinder überhaupt nicht?

Zwiebel.

23) Was magst Du überhaupt nicht?

Dill.

24) Wofür kann man Dich nachts wecken?

Ehrlich gesagt für nichts.

Ich quäle:

Frau Zorra
Isa
Desideria
Ines

und einen Zeichner muss ich auch noch quälen, hmhmhm, Den da! Den Schnitzelmann.

Posted by L9 at 15:20 | Comments (21)

30.12.06

Weihnachten - Ende

So, meine Mutti hab ich jetzt in den Zug gesetzt und ihr noch ein Bild an die Zugscheibe gemalt mit Finger(schweiß)farben. Heute muß ich mich noch etwas erholen von dem ganzen Weihnachtsdrumrum, aber morgen geht es wieder weiter hier. Denk ich.

Es sei denn ich betrinke mich jetzt hemmungslos nach all der Feierei. Ich habe sogar einen Anlass. Diese wunderbare Jahresendtrinkerphilosophie von unserem hochgeschätzten Herrn Paulsen. Es geht um die musikalische Zuordnung von Alkoholika. Eine sehr persönliche aber äußerst interessante Sache. Natürlich muss man da jetzt experimentieren. Der Plattenstapel liegt links vor mir, die Hausbar zu meiner Rechten. Bevor es jetzt ans Mixen und Testen geht noch eine schnelle Vorabzuordnung: SNAKEBITE = MOUNTAIN (oder aber auch Rose Tattoo). Was jetzt tatsächlich zu Gin paßt und was zu Bier, das werde ich jetzt die nächsten Stunden herausfinden. Nachdem ich mir aber sicher bin, dass dass Rock'n'Roller viel trinkfester sind als diese Wischiwaschihiphopsackhosenträgermitgoldimitat (da darf der Herr MC Winkel mich jetzt auch dafür hauen, wenn er will), habe ich die gute Hoffnung, morgen dennoch fit zu sein.


Was ich übrigens noch sagen wollte: ich hatte die Ehre, Herrn Paulsens diesjährige traditionelle Jahresend-CD für liebe Menschen zu gestalten. Das war mir nicht nur eine Ehre, sondern auch ein großer Spaß. Obwohl ich ihn ja lieber in einen rosa Anzug gesteckt hätte (er bevorzugt beige).

Kommentar dazu: ich habs immer gewußt. Du bist ein Rocker, der auf Pop steht. (Und ganz heimlich, wenns keiner merkt, mag ich ja auch Hip-Hop sehr sehr gern)

Posted by L9 at 15:57 | Comments (7)

10.12.06

Sssssnake

Bei uns ist die Arbeitsaufteilung meist sehr eindeutig: brockt ein, ich löffel aus. Eine seiner liebsten Einbrockseiten ist Australias best meat. Nachdem er mir schon mal ein Krokodil und dann ein Känguru eingebrockt hatte, sollte es diesmal eine Schlange sein.

"Kein Problem" - dachte ich. Wozu hat man Kontakte direkt nach China zu Kolleginnen, die bestimmt auch kochen können. Dank Frau Shi hatte ich innerhalb kürzester Zeit eine nette Auswahl an Rezepten parat. Ich entschied mich für "Snake - fried" (Klapperschlange) und "Snake Ragout" (Python).

Das Problem war allerdings das Aussehen. Die Python war recht harmlos, sie sah aus wie großes, weißes Fischfilet. Die Klapperschlange erzeugte jedoch schon im tiefgefrorenen Zustand eine leichte Gänsehaut...

...was die Rollenaufteilung des diessonntäglichen Kochens endgültig festlegte. Mit als Küchenhilfe brauchte ich nicht zu rechnen.

Tiefgefroren war das Ding schon sehr beängstigend, aufgetaut raubte es mir im ersten Moment den Atem...

...ziemlich schlangig...

Das Schlimmste an der Sache war jedoch die Durchgrätung. In sämtlichen Rezepten heißt es ganz lakonisch, dass man die Schlange in Stücke schneiden solle. Schneiden geht alledings sehr schwer. Neben dem starken Rückgrat müssen auch die Rippen durchtrennt werden - außerdem ist das Fleisch von leicht zäher, gummiartiger Konsistenz.

Ich probierte es erstmals mit Filetieren. Da blieb zwar wenig Verwertbares übrig, es bot aber einen interessanten Einblick in die Anatomie der Klapperschlange.

Von der Ausbeute her ist Filetieren allerdings nicht sehr effektiv, daher holte ich zu guter Letzt mein Hackebeil und zerhackte die arme Schlange in kleine Stücke. Ich habe dabei weggeschaut.

Langer Rede kurzer Sinn, und ich hatten eher wenig Appetit, der Neffe und die Neffin haben tapfer gegessen, nur meiner lieben Schwiegermutter hat es gut geschmeckt.

hat sich später dann noch eine Pizza vom Italiener geholt.

Kleiner Nachtrag (12.12.): So hat es übrigens fertig ausgesehen. Auch nicht anders als Chicken Wings und Geschnetzeltes.

Posted by L9 at 19:37 | Comments (25)

17.11.06

Bis gleich

beim Karpfenbloggen.

Es gibt übrigens sogar ein Karpfenblog!

Posted by L9 at 17:15 | Comments (3)

07.11.06

Exotische Speisen

Frau Yu hat mich ja immer ein wenig auf den Arm genommen damals in China, weil ich andauernd das Essen fotografiert habe.

Neulich in München hab ich sie dann auf den Arm genommen.

Noch mehr exotische chinesische Speisen.

Exotische Europäische Speisen

Frau Yu fotografiert Muscheln

Posted by L9 at 00:30 | Comments (10)

08.10.06

Der selbsternannte interkulturelle Kulinar ißt Schweineohrensalat

Es gibt ein Chinalokal in Nürnberg!
Eines, wo man so richtig chinesisch essen kann!
Nicht nur deutschchinesisch.
Da sind wir natürlich sofort hingegangen.

schweinsohr.gif

Ich war soooo neidisch auf seine wunderbaren, würzigen Teigtaschen.
Und das Knietschen der Schweinsohren hab ich heute noch im Hinterkopf.

Schweinsohrensalatfoto folgt, nur im Moment sitz ich noch draußen im Wirelessgelanten Straßencafe und genieße die letzten Sonnenstrahlen.

Der Schweinsohrensalat im nachempfundenen Ohrengeschirr.

Und ein Foto von grad eben.

Posted by L9 at 17:23 | Comments (13)

09.08.06

Werbung, Baby

Ich liebe dieses Geschäft.


Und das sag ich jetzt, obwohl ich dafür garnichts bekomme. Nichtmal einen Pinsel.

Posted by L9 at 08:30 | Comments (8)

24.07.06

Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken

Nur manchmal erwischt man dann doch so einen eigenartigen Tropfen.

schlechterwein.gif

Aber wie heißt es so schön: Entweder eine gute Zeit oder eine gute Geschichte, und dieser Wein ist zumindest einen kleinen Toon wert.

Posted by L9 at 20:09 | Comments (8)

04.04.06

Botschaften an den Koch

Manchmal bin ich überwältigt von der Qualität eines guten Essens - manchmal auch von dessen Durchschnittlichkeit. Häufig will ich dem Koch ein Zeichen geben – „Es hat hervorragend geschmeckt – diese so überaus raffinierte Kombination von Rehrücken mit paniertem Mohn – ich habe sie verstanden. Weiter so.“ Oder „es ist zwar alles schön angerichtet – ästhetisch korrekt – auch die hohen Preise entsprechen den miniaturisierten Portionen – dennoch – der Geschmack ist durchschnittlich. Überaus durchschnittlich – nicht schlecht, aber durchschnittlich – ohne jegliche Phantasie“

Den Umweg über den Kellner gehe ich ungern. Ich habe genossen, ich will es nicht zerreden. Am liebsten übermittelte ich den Köchen meine Botschaft direkt.

Durch geschicktes Arrangement der Speisereste auf dem Teller zum Beispiel.

kanin2.jpg
„Dieses Kaninchen war hervorragend, lassen wir es nun in Frieden ruhen. Drei Kreuze bekommt es von mir. Das Erste für sein zartes Fleisch, das Zweite für den aromatischen Geschmack, das Dritte für die Ewigkeit.“

Oder

thun.jpg
„Der Fisch war zwar ganz gut, doch leider zu umfangreich. Wäre der Fisch ein Hirsch gewesen, hätte es wohl keinen Unterschied gemacht – mehr Varianz bei Gewürzen und Beilagen bitte. Dennoch ein Herz für den Koch.“

Ich zahle gerne mehr für ein gutes Essen. Durchschnittliche Leistung bei hohem Preis finde ich allerdings schlimmer, als eine eine eingebackene Fliege in der Forelle.

edelthai.gif

(Ich gebe es zu. Der Cartoon von der eingebackenen Fliege wäre sicher lustiger gewesen, als der vom Durchschnitts-thai. Leider habe ich nur dieses im Fundus.)

Posted by L9 at 16:55 | Comments (10)

19.02.06

Weltkonferenz II

Klar dass das nichts werden kann mit der interkulturellen Einigkeit, wenn die ersten Mißverständnisse schon am Frühstücksbuffet entstehen.

wursthautesserin.gif
(Da krachts zwischen Yin und Yang)

Oder im chinesischen Selbstbedienungsrestaurant in Shanghai, als ich die Dekoration gegessen habe.

dekoesserin.gif

Posted by L9 at 20:42 | Comments (9)

16.01.06

Geschäftswürdigung

Mal wieder typisch für mich. Vor Monaten einen Account bei Restaurantville besorgt. Wollte endlich mal die Käseecke würdigen, die bei uns jedes Wochenende zu folgender Diskussion führt. "Kaufen wir noch Käse?" "Nein, Kühlschrank ist voll." (Pause) (Zupf) "Aber so ein guter Frischkäse, oder dieser Roquefort". (Pause) "Nein, komm, wir habe einen vollen Kühlschrank, wir brauchen nichts". (Pause) "Trotzdem, stell dir vor, dieser cremige Fermier, der von einer einzigen Kuh" (Pause) "OK - verdammt. Alles wird vergammeln." (Die Rollenverteilung ist variabel). Jetzt will ich endlich was veröffentlichen - und komm nicht mehr rein!? Egal. Neu beantragen ist mir jetzt zu kompliziert, und Zeit hab ich jetzt auch keine mehr, weil ich jetzt zwei Tage wegfahre, deshalb ganz schnell hier eine kurze Würdigung der Käseecke Erlangen, deren Besitzer, Gerhard und Volker Waltmann, zwei der wenigen Affineure in Deutschland sind.

Die Käsesorten sind hervorragend.

Vor allem aber die Geschichten zur Entstehung der einzelnen Exemplare.

So gut, dass es meist schwierig ist, das Geschäft zu verlassen.

Auch wenn er noch so gut aussieht, wenn man Käse genießt, sollte man die Augen schließen.



Fermier ist natürlich nicht von einer einzigen Kuh sondern bezeichnet einen Käse vom Bauernhof, für den ausschließlich selbst erzeugte Milch verwendet werden darf.
Und auf Shirt sollte ja eigentlich "Tete du Fromage" (frei nach Käsekopf) stehen. Da hat er aber rebelliert.

Posted by L9 at 20:00 | Comments (23)

29.12.05

Globalisierung

Einerseits liebe ich die kulinarische Globalisierung. Du kannst mitten im Deutschland Parmaschinken kaufen, Algen oder Koriander. Du kannst wählen zwischen Rohmilchkäse aus Südfrankreich oder vietnamesischem Bo la lot. Andererseits mag ich die Globalisierung nicht. Wenn du in fremden Ländern bist wird die Auswahl dessen, was du mitnimmst, immer kleiner. Gibt ja ohnehin alles in Deutschland, keine Überraschung mehr.

Machst du aber die Augen ein wenig auf, findest du sogar in Österreich noch Dinge, die es in Deutschland nicht gibt.

Eibischteig zum Beispiel, von dem ich jetzt gleich ein Kilo kaufen gehe, bevor ich zurück nach Deutschland fahre.

eibisch2.jpg
(mit Eibisch und Rosenöl)

eibisch1.jpg

Weitere Österreichdinge:

Sportgummi (kein Kinobesuch ohne ein Packerl davon)
Schwedenbomben
Eukalyptus Menthol Gummi
Latella
Firn Zuckerl
Superfeingeschnittene Extrawurst
Polnische
Manner Schnitten - naja, die gibts mittlerweile bei uns auch.

Posted by L9 at 10:05 | Comments (11)

23.10.05

Kaiserschmarrnrezept

Zutaten netto (in Klammern der Bruttobedarf)

4 Eier (11 Eier)
30 g Zucker (60 g Zucker)
125 g Mehl (250 g Mehl)
Milch 3/16 l (kommt auf den Schüttzeitpunkt und die Schüttgeschwindigkeit an)
Salz
Kleider zum Wechseln
Verbandszeug

zum Backen: Butter - viel
Zucker zum Bestreuen

Nachtrag: Rosinen kann man auch reintun.

Dotter und Eiklar trennen.

Beim Teilen des allerletzten Eis kleckert typischerweise das Dotter ins Eiweiß. Da kann dann kein Schnee mehr gemacht werden. Man muß daher die Soße wegschmeissen und von vorne anfangen.

L9 Küchentipp 1: Eier einzeln teilen und danach zusammenschütten
L9 Küchentipp 2: aus den übriggebliebenen Dottern kann man 1A Eierschleck machen

Eierschleck ist nichts anderes als Zucker und Dotter vermischt. Und das ist auch der nächste Schritt. Also: Zucker und Dotter mischen.

L9 Küchentipp 3: Eierschleck aus den Resten naschen und nicht aus dem Grundteig - weil sonst die Relation nicht mehr stimmt

Mehl dazu.

Danach Kleider wechseln und gegebenfalls von vorne anfangen.


Salz, Milch untermischen und den Schnee leicht unterheben (da gibts jetzt kein dummes Bild, weil das schaff ich meist ohne schlimmere Unfälle).

Viel viel Butter in einer Pfanne heissmachen.

Den Kaiserschmarrnteig dazu. Schwenken. Wenns überschwappt Zähne zusammenbeissen, weil Kaiserschmarrn ist nicht so heiß wie Schnitzelfett. Mit einer Gabel zerflocken.

Ab jetzt Verbandszeug bereithalten. Weil ganz am Schluss, da droht die wahre Gefahr. Auf einen Teller drauf, Zucker drüberstreuen.

L9 Küchenerkenntnis: Egal wie gut du deine Messer versteckst, es gibt immer etwas Schafes oder Spitzes, an dem du dich verletzen kannst
L9 Küchentipp 4: Den Kaiserschmarren nie durchbraten sondern nur ganz kurz anbraten. In ganz heissem Fett. In der Mitte muss ein Kaiserschmarrn schlazig sein, aussen rum knusprig.

SERVIEREN

Guten Appetit.

Posted by L9 at 22:09 | Comments (9)

06.10.05

Gin mit Sonnenblume

Neulich in der Kneipe gewesen. Gin pur bestellt. Eimer bekommen.

gin.jpg

Danach ein wenig platt gewesen.

War wirklich viel.

gin-2.jpg

Posted by L9 at 18:36 | Comments (2)

04.10.05

Gute deutsche Bezeichnung gegessen

am Wochenende.

deutschebezeichnung.jpg

Hat besser geschmeckt, als damals die 37 35. War aber auch äußerst scharf.

Meine Bezeichnung war so scharf, dass er garnicht kosten wollte. Seine war etwas langweilig.

scharf.jpg

Posted by L9 at 07:01 | Comments (11)

24.06.05

CookNRoll

"Und das mit dem Essen von Frau Neuro liefere ich morgen nach!"

Aus morgen wurde übermorgen.

1. Was fällt dir zu deinem ersten Koch- oder Backversuch ein?

Ich durfte als Kind immer Schnitzel panieren und hab mich meistens gleich selbst mitpaniert. Die Nerven meiner Mutter bewundere ich heute noch.

schnitzel.gif

2. Wer hatte den größten Einfluss auf deinen Kochstil?
Viel und oft Essen gehen, reisen, Kochbücher schmökern, ausprobieren.

3. Gibt es ein altes Foto als Beweis für frühes Interesse an der kulinarischen Welt? Traust du dich, es uns vorzustellen?

Wie heißt es so schön? Nachschuboptimierung!

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Die Liebe zum Essen liegt bei uns in der Famile, wie man an meinem kleinen Bruder erkennen kann.

4. Leidest du an irgendeiner Art von kulinarischer Phobie? Gibt es ein Essen, dessen Zubereitung dich zum Schwitzen bringt?

Phobie: Kangurufleisch.

Und zum Schwitzen bringt mich Sauce Hollandaise. Man braucht drei Hände, und trotzdem schießt sie immer wieder zusammen. Allerdings hab ich mittlerweile einen Trick: Butter nicht allzu heiß in die Eiermischung fliessen lassen. Die Eiermischung muss auch nicht unbedingt überm heißen Wasserbad labbern.

Und Wiener Schnitzel. Abgesehen davon dass ich mich auch heute noch mitpaniere, passiert mir auch jedes Mal ein dummer Unfall. Als ich mal für drei begnadete deutsche Horrorfilmregisseure Wienerschnitzel gemacht habe, habe ich mich sosehr geschnitten, dass die Schnitzel danach in Blut getränkt waren. Da waren deren Filme nichts dagegen.

5a. Welches technische Hilfsmittel in der Küche schätzt du am meisten.
Äh ... Herd?

5b. Größter Reinfall
Elektronischer Zwiebelschneider. Macht Matschzwiebeln.

6. Nenne einige seltsame oder verrückte Essenszusammenstellungen, die du wirklich magst – und wahrscheinlich niemand sonst!
Ist mir jetzt echt peinlich. Roher Blätterteig, Joghurt mit Parmesan und etwas Mehl, Mehl mit Parmesan und etwas Milch und Kümmel und Muskatnuss, Grießnockerlteig.

7. Auf welche drei Zutaten oder Gerichte kannst du einfach nicht verzichten?

Das zu beantworten ist mir ehrlich gesagt zu schwierig. Eigentlich kann ich auf alles und auf nichts verzichten - ich hab einfach zuviele unterschiedliche Gerichte.

8. Gibt es eine Frage, die du hier vermisst, die du gerne beantworten würdest? Wenn ja, füge sie einfach hinzu!
Ja, aber ich liefere das nach. ICH WILL JETZT RAUS IN DIE SONNE.

8. Dein Lieblingseis…
Maronieis beim Bortolotti in Wien. In Erlangen gibts überhaupt kein gscheites Eis.

9. Du wirst wahrscheinlich nie essen…


Käfer am Spieß.

10. Dein Spezialgericht…

Alle wollen von mir Wiener Schnitzel.

Meine Spezialgerichte sind aber Parmesanpudding und Filet de Porc aux Pruneaux. Zur Zeit liebe ich auch Larb Gai.

Ich gebe den Kochlöffel weiter an:

Lila - weil mich der israelische Aspekt interessiert.
Pyrolator - weil mich der musikalische Aspekt interessiert.
DeeDee und PinkNgreen - weil die nicht in Santorin abhängen sollen sondern vorm Computer, wie sich das gehört.

Posted by L9 at 12:23 | Comments (4)

16.06.05

Inter Cenam Feeling-factor

Es ist ungerecht auf dieser Welt, dass Dinge, die einem während ihres Stattfindens Wohlbefinden bereiten im Nachhinein häufig in heftigem Unwohlsein enden. Das gilt nicht nur fürs exzessive Saufen oder für peinliche sexuelle Erlebnisse, nein, auch so harmlose Beschäftigungen wie das Essen sind davon betroffen. Da genießt du deine Schweinehaxe oder dein dick belegtes Salamibrot, trinkst noch ein Bier dazu und fühlst dich dann, als hättest du rotierende Steine im Bauch.

Umgekehrt führt lustloses Stochern in der Gemüseplatte dazu, dass du nach dem Essen Bäume ausreißen könntest.

Dieser ungerechte Sachverhalt hat mich mal wieder gereizt, eine professionelle Portfolioanalyse durchzuführen und systematisch zu erforschen, ob es keine Auswege aus diesem Dilemma gibt. Schicke Normstrategien zum Beispiel oder aber eine Sammlung von Speisen, die gut sind und mich gut fühlen lassen.

ffp.jpg

Nun gut. Die erste Frage ist, was es denn für Dimensionen bei den kulinarischen Genüssen gibt. Ganz einfach. Es gibt das „Gefühl während dem Essen“ und das „Gefühl nach dem Essen“, kurz GwE und GnE. Nach kurzem Nachdenken gebe ich zu, diese Ausdücke sind zu profan, um damit in der Welt der wirtschaftswissenschaftlich angehauchten Portfoliospezialisten glänzen zu können. Daher greifen wir in die lateinisch beeinflusste Anglizismus-Trickkiste und nennen das Ganze:

Inter Cenam Feeling-factor (inter cenam = während dem Essen) – ICF
und
Post Cenam Feeling-factor (post cenam = nach dem Essen) – PCF

Wir nehmen die beiden Achsen, spannen sie auf, teilen sie jeweils in „Positiv – ich fühl mich gut dabei“ und „Negativ – ich fühl mich schlecht dabei“, fügen an den Kreuzungspunkten die typischen Speisen für die entsprechenden Felder ein sowie die „Normstrategie“ (also das was man halt machen soll, wenn man auf dem Feld landet), und fertig ist das „Fressfühlportfolio“ (FFP).

Übrigens - das labbrige „Gekochte Knöchla“, das wir mal unvorsichtigerweise in einer fränkischen Gastwirtschaft bestellt haben, haben wir tatsächlich auf dem Feld hinterm Haus vergraben. Zurückgehen lassen war zu peinlich.

Und der typische Ausdruck, den der Durchschnittswesteuropäer von sich gibt, nachdem er mal wieder die 35 beim Chinesen gegessen hat
(„Ich muss fei sagen, ich bin voll satt. Aber ich fühl mich gut. Net so wie nach so am Schweinebraten. Einfach leichter.“)
liegt definitiv am optimalen ICF:PCF Verhältnis.


Eine Speise mit absolut positivem ICF:PCF Verhältnis, nach der ich zur Zeit süchtig bin, ist Larb Gai. Ich habe das Rezept beim Kochtopf veröffentlicht!

Nachtrag 1:
Weitere Faktoren, die ich bei einer späteren wissenschaftlichen Betrachtung berücksichtigen werde


  • Die Durabilität (via Frau Kaltmamsell in den Kommentaren)

  • Der monetäre Faktor (via Daggi, live)

  • und - fast hätte ich es vergessen - der Ante Cenam Feeling-Factor (auch via Daggi, live)

Nachtrag 2:
preisbloggen

Posted by L9 at 13:33 | Comments (6)

05.06.05

Pichlerscher Parmesanpudding - oder "Kochen für die Kneipe"

Nicht nur ich, auch Herr Mequito vermißt die Meisterköchin. Aber es gibt einen Ersatz, zumindest was die Rezepte anbelangt: Den gemeinschaftlichen Kochtopf ins Leben gerufen von der unvergleichlichen Zorra.

Für diesen Kochtopf und auch für eine Kneipe, die bald eröffnet und wo die Menschen andauernd schuften und malen und lackieren, weswegen ich dachte, die brauchen eine Stärkung, habe ich gestern exklusiv den Pichlerschen Parmesanpudding gekocht.

Gleich an dieser Stelle für alle Erlanger ein Tipp:
Am 16. Juni wird die Wein und Tapasbar "La Barca" in der Schiffstrasse 12 in Erlangen feierlich eröffnet. Hingehen, essen, trinken!

Also gut:

100g Butter, 4 Dotter, 4 Klar Schnee, 60 g Parmesan, 1/4 l Sauerrahm, 120 g Mehl, Salz, etwas Muskat (wenn mans mag)
Butter und Mehl für die Puddingform

Beilage Fisolen (= grüne Bohnen) und Schinkenwürfelchen.

Butter flaumig rühren, Dotter dazurühren, dann Parmesan, Sauerrahm, Mehl. Schnee drunterheben, würzen und dabei nicht gleich den ganzen Teig aufessen, auch wenn er schmeckt. Das Ganze in die befettete und bemehlte Puddigform füllen, ca. 45 minuten im Wasserbad kochen.


Ausserdem wollte ich immer schon ein Ufo durch die Schiffstrasse fliegen sehen.

Posted by L9 at 09:12 | Comments (6)

16.02.05

And the Winner is

Der Gewinner bei meinem persönlichen Blogalike Award (nochmals Danke an IX für die schöne Idee, wenn ich auch etwas brauchte, sie zu verstehen), also der Gewinner meines Awards ist

Dee,

weil er mein Banner verfälscht hat und eine ganze Woche sein Blog wie meines aussehen ließ. Ehrlich gestanden war auch der einzige, der mitgemacht hat.

Lieber Dee, lass mir noch ein klein wenig Zeit, dann bekommst du eine waschechte Huldigung inklusive Toonisierung, Gin und Moaikopf.

Inzwischen muss ich versuchen, meine Depression in Anbetracht solcher krassen Unterschiede zwischen gestern und heute in den Griff zu bekommen.

Ich meine es ist nichtmal vier Wochen her, da war meine einzige Sorge, dass die wilden Pferde nicht über mich hinweggaloppieren...

pferde-f.jpg

... bevor sie dann hinter den Moais verschwinden.
pferde2-f.jpg

Und ich hatte Mitgefühl mit den Steingesellen...
moai.jpg

.... die mit dem Rücken zum Strand stehen mußten und deshalb nie die Wellen beobachten konnten.
strand.jpg

Posted by L9 at 20:35 | Comments (1)

13.02.05

Außerdem läuft der Contdown

phprSaLwV.jpg

Bis heute 12 Uhr Mitternacht.

Obwohl der Sieger eigentlich fast feststeht, nicht nur weils der einzige Faker war sonderen weil auch das Ergebnis überzeugt. Deshalb habe ich mir das Portrait von Herrn Dee inzwischen schon mal gedownloaded, um ihn und seine zauberhafte Frau Pink'n'Green nebst ravenden Moai zu toonisieren.

Posted by L9 at 17:00 | Comments (1)

01.02.05

Fake This Blog

phprSaLwV.jpg

Teilnahmeregeln:

Getreu meinem Motto, erst zu handeln dann zu denken, auf jeden Fall aber erstmals zu reden oder aber wo was reinzuschreiben, bevor das Ganze genau verstanden ist, habe ich mich beim Wirren Herrn als Blogalikewettbewerbsmitmacherin gemeldet. "ich versteh das zwar jetzt nicht, weil ichs nicht verstehe, aber klar ich mach mit".

Also gut. Nach ausgiebiger Analyse habe ich es kapiert: Ich richte hiermit bei mir einen Wettbewerb aus, den Blogalike Wettbewerb. Der hat sogar ein Logo. Dieses hier.

phprSaLwV.jpg

Und er geht so: falls sich jemand bemüßigt fühlen sollte, mein Blog zu faken oder einen Eintrag, auf jeden Fall aber einen Cartoon, dann sollte er dies tun und mir den Link oder den Beitrag und den Cartoon an meine E-Mail-Adresse lisa punkt neun bei dieser großen Providergesellschaft aus Deutschland, die vor nicht allzulanger Zeit auch an die Börse ging - schicken.

Laufzeit: Von heute bis sagen wir übernächstes Wochenende (14.?).

Der beste Faker bekommt als Preis eine Flasche Pisco. Sollte ich den original chilenischen Pisco in Moaiform, der zur Zeit noch im Schrank steht, bis zu diesem Zeitpunkt bereits gekippt haben, gibts ne Flasche Gin. Auf jeden Fall aber ein von mir selbstgemaltes Bildchen. Motiv: Osterinselkopf. Bei nettem Bitten und bei Überlassung eines Fotos gibts gegebenenfalls auch den Kopf des Fakers. Alle Zusendungen werden online gestellt, es sei denn sie sind gemein und beleidigend und bringen mich zum weinen.

Posted by L9 at 01:00 | Comments (4)

21.11.04

Tierische Abwehrmechanismen

Nachdem das Krokodil bereits sehr vielversprechend war, sollte heute das Känguru drankommen.

Leider ist es geflüchtet.

Genauer gesagt, dieses Känguru verfügte über einen interessanten tierischen Abwehrmechanismus. Durch äußerst abschreckendes Aussehen (schleimig dunkelrot), sonderbaren Geruch und eigenartigen Geschmack schützte es sich davor, gefressen zu werden. Tatsache war, mir ekelte vor diesem Fleisch. Auch die Testanbratung eines kleinen Stückchens konnte mich nicht überzeugen, trotz besonders guter Würzung. Was tun? Es war Sonntag, wir hatten Gäste und keinen Braten.
Glücklicherweise entsann sich in seiner Eigenschaft als Jäger und Sammler seiner guten Verbindung zur hiesigen ländlichen Bevölkerung und konnte tatsächlich ein Kilo Schweinelende erstehen. ("Dou homs fei jeddzd a Gliggg ghoooobt")

Währenddessen durchforstete ich in meiner Rolle als Hüterin des Feuers meine Erinnerungen sowie ein paar Kochbücher nach Rezepten, die zu den verfügbaren Zutaten paßten. "Filet de porc aux pruneaux" - das müßte passen. (Anekdote am Rande: Jahrelang dachte ich, das Rezept würde "Filet de porc aux Bruno" heißen - nach Bruno dem berühmten Koch.)
Was soll ich groß sagen, die Sache ist gut ausgegangen, und wir mußten nicht den indischen Lieferdienst bemühen.

Das Rezept steht hinter diesem Link.

Filet de porc aux pruneaux

Schweinelende
2 Duzend Dörrpflaumen (so ungefähr)
Mehl
Butter
1/2 Tasse Hühnerbrühe
Weisswein
1/2 Tasse Sahne
Ribislgelee (rote Johannisbeeren)
Zitronensaft

Dörrpflaumen in Weisswein einweichen. Wenn kein Weisswein da ist, tuts auch Rotwein. Man kann auch noch Orangen und Zitronen rein. Manche schwörn auf Nelken, mag ich nicht sosehr.

Pflaumen im Wein 10 Minuten kochen bis sie gar sind, abgießen. Wein aufheben!

Schweinefilet in Stücke schneiden, salzen, pfeffern, in Mehl wenden.
In einer Bratpfanne in Butter je 3 Minuten pro Seite anbraten.

Rausnehmen.
Fett aus der Pfanne raus, den Wein rein, sprudelnd aufkochen lassen. Hühnerbrühe dazu. Die Filetstücke wieder rein. 1/2 Stunde zugedeckt 30 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen.
Filetstücke wieder raus.
Brühe entfetten.

Sahne dazu, aufkochen lassen.
Zitrone, Ribislgelee und Pflauen dazu.
Erhitzen.
Die Soße über die Filets drüber oder aber die Filets nohmals kurz rein, unterheben.

Beilage war heute: Süßkartoffelpürree.
Ich mag ehrlich gesagt lieber Knollensellerie, in Stiftchen geschnitten, in Butter und etwas Zucker glasiert.

Posted by L9 at 22:19 | Comments (8)

31.10.04

BlattlausWaldhonig

Das Wetter ist ja gestern noch etwas besser geworden. Deshalb bin ich auf unseren wunderschönen Wochenmarkt gegangen und hab die Honigfrau besucht, die immer so schöne Geschichten über die Entstehung des Honigs erzählt.

Happy Halloween!

Posted by L9 at 12:16 | Comments (11)

12.06.04

Manchmal einfach nur den Moment geniessen

und zusehen, wie der Tee erblüht.

Posted by L9 at 18:47 | Comments (6)

08.06.04

Ekel

Gestern an einem Stück frischen Parmesan gerochen.
Den Geruch genossen.
Die Augen zugemacht.
Vorgestellt, es ist eine alte Socke (okok kein nackter, schweissnasser Fuss mit Pilzbefall).
Mich vor dem Geruch geekelt, obwohl es immer noch der gleiche war.

Ekel ist was relatives.

Normalerweise will ich ekelhafte Dinge garnicht berühren.

Vor meiner Spucke hingegen ekle ich mich nicht, solange ich sie noch berühre. Solange meine Lippen mit ihr in Verbindung stehen, hab ich kein Problem, sie auch wieder zurück in meinen Mund zu holen.
Wenig Ekel auch, wenn sie sich auf meiner Hand befindet.
Wenn aber die Spucke auf dem Teller liegt, auf dem Tisch, auf dem Boden, dann möcht ich sie nicht mehr zurückhaben. Obwohl sie mir gehört.

Posted by L9 at 16:38 | Comments (2)

08.02.04

Exotische Speisen

Roher Fisch, frittierte Grillen, gegrillte Schlangen - Speisen, die bei manch kultiviertem Westeuropäer eine Gänsehaut verursachen. Bei denen viele unter Schütteln denken: "graust denen dort unten in China oder Japan vor garnichts!?" Doch, es gibt ein Gericht, das auch den tapfersten Chinesen blass werden läßt.

Es handelt dabei sich um ein Sekret aus der Drüse eines Muttertieres. Dieses Sekret läßt man gerinnen. Sind in diesem Sekret nicht genügend Bakterien vorhanden, werden weitere Bakterien zugesetzt, manchmal auch Pilzkulturen. Durch das Gerinnen entsteht eine geschmacklose wasserartige Flüssigkeit und Gallerte. Die wasserartige Flüssigkeit wird anderweitig verwendet, die Gallerte hingegen wird weiterverarbeitet - erhitzt, gebrochen, geformt, solange, bis sie ihre engültige Form und Konsistenz bekommen hat. Das alles stinkt natürlich heftig. Die fertigen Stücke werden gelagert. Oft in muffigen Höhlen. Sie sollen noch weiter verderben, oder verschimmeln. Schimmelpilze zersetzen ihre Nahrung, das "verdaute" Schimmelpilzessen verleiht der unverdauten Menschenspeise eine ganz besondere Note. Je verdorbener desto besser - sagen die Liebhaber dieser Spezialität. Sie nennen es aber nicht verdorben sondern reif!

Und so sieht diese Speise aus!

Posted by L9 at 15:44 | Comments (3)

25.12.03

Sehr gut gegessen

die letzten Tage.

Muss jetzt noch ein wenig verdauen und vor allem Wien geniessen.

Meld mich aber rechtzeitig wieder - spätestens zu Silvester mit dem unvermeidlichen Jahresrückblick 2003.

Posted by L9 at 18:41

21.11.03

Japanische Würstel

Vor einigen Jahren war ich auf einer Messe in Japan. Besonders faszinierend war hier die kulinarische Versorgung. Pünktlich ab 11:00 wurden im Foyer der Messe kleine Ständchen aufgebaut. Es gab Sushi und Dim-Sum und Won-Ton. Es wurden Yakitori gegrillt und Nudelsuppen gekocht. Der einzige Stand, der nicht ins Ambiente passte, war ein Würstelstand. In blau-weiß-bayrischen Farben gehalten gab es neben Currywurst mit Pommes sogar eine Abart der Nürnberger Bratwurst. „Wer um Gottes Willen isst Würstl, wenn er Sushi haben kann“ dachte ich bei mir – und gutmütig-verständig „na ja, gibt ja auch viel deutsches Standpersonal hier“.
Endlich Mittag drängte ich mich mit den anderen Leuten ins Foyer. Der Sushistand war bevölkert von einer Menge westlich aussehender Menschen, Amerikaner, Schweden, Deutschen. Menschen, die den Mut zur Exotik hatten, die selbstverständlich japanisch aßen wenn sie in Japan waren. Ich gesellte mich natürlich sofort dazu.

Etwas von oben herab wagte ich einen Blick zum deutschen Würstlstand. Ich wollte sehen, welch kulturloses Pack sich in Japan eine Currywurst genehmigt. Es waren fast ausschliesslich Japaner, die da standen. Ordentlich aufgereiht, lächelnd, geduldig wartend. Und ich glaube mich zu erinnern, dass einer der Japaner mir leicht zugezwinkert hat.

Ja, der Hang zur Exotik ist wohl in allen Völkern verankert….

Posted by L9 at 06:58 | Comments (5)